Auf geht´s zur:
(Tor)Tour de France 2010
(es war natürlich keinesweg eine "Tortour", aber das Wortspiel hat mich einfach gereizt)
===> Gesamttour mit "Google Earth®"
20. August 2010;
Mehr als ein Jahr ist
seit dem letzten Urlaub rum, die Sonne lacht und wir wollen gen
Frankreich ziehen. Die
Trude
also schnell mit 2 Hartschalenkoffern, einer 70 L - Rolle und
einem
Tankrucksack
beladen, und los gehts
Auf gehts; nach ca. 5 min haben wir die A3 (Hildener Kreuz) erreicht, und nach dem obligatorischen Stau bei Köln ging es zügig weiter über die A61 bis kurz vor Stromberg; dort an einem Autohof erst mal auftanken (Trude und wir) und dann die Deutsche Weinstraße entlang bis kurz vor Wissembourg. Zwischenzeitlich (bei einem Zwischenstopp an einer Bratwurstbude bei Imsweiler) wollte Trude dann nicht mehr. Zündung an, Druck auf den Starter und alle Lichter gingen aus; und das mehrmals hintereinander; also: Batteriepole kontrollieren, aber nur von den Seiten, denn eine Batteriedeckelschraube ließ sich nicht lösen; aber augenscheinlich alles fest, dann rechte Lenkerarmatur zerlegt, Killschalter und Starterknopf kontrolliert, alles OK, alles wieder zusammengebaut, geflucht und .........................
.......... gestartet, als ob nix gewesen wär.
Übernachtet haben wir, nach einer Kaffepause am Johanniskreuz, dann kurz vor der französischen Grenze auf einem Weingut bei Pleisweiler, wo Trude dann ca. 10m vor ihrem zur Übernachtung vorgesehenen Schlafplatz endgültig ihren Kopf durchsetzte und nicht mehr ansprang.
So,
die ersten 356 km
wären geschafft.
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21.08.2010
Nächster Morgen, nächster Versuch, Trude zur Kooperation zu überreden, aber nix ist.
Zum Glück kennt unser Gastgeber, der Winzer Alfons Nickum, den Chef einer ca. 1km entfernten Motorradwerkstatt und holt in kurzerhand auf den Hof; der schafft es dann, mit seinem Werkzeug die störrische Batteriekastendeckelschraube zu knacken und findet dann schnell auch den Fehler:
Die Halteschraube oben auf dem (zusätzlichen, weil Batterie der 1800er eingebaut) Polschuh des PLUS-Pols hatte sich gelockert; war vorher mit Batteriedeckel drauf nicht zu erkennen; alles noch mal richtig festgeknallt und keine Probleme mehr seither.
Nun gehst aber auf kleinen Straßen vorbei am "Deutschen Weintor" zur französischen Grenze bei Wissembourg,
um dort
unseren Abstecher ins Elsass zu beginnen.
Zuerst gings über den Col du Pigeonnier Richtung Saverne.
Eigentlich wollten wir auf diesem Weg die Burg Fleckenstein besichtigen, aber es blieb bei einer Parkplatzrunde, denn wir hätten dort nicht nur unser Mopped samt Gepäck mitten im Wald allein lassen müssen, sondern außerdem noch kilometerweit laufen, um die Ruine zu erreichen. Daher entschlossen wir uns, weiter zu fahren.
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Erst mal gings dann ohne Frühstück (irgendwie sind wir nicht mehr bereit, in Frankreich pro Person zwischen 6 und 10 € für ein Croissant, etwas Brot, Butter, Marmelade, O-Saft und ungenießbaren "Kaffee" hinzulegen) weiter Richtung Süden; wir hielten uns dabei grob an die vom ADAC vorgeschlagenen "schönsten Motorradstrecken" und wurden nicht enttäuscht.
Unser erstes Ziel war: Die Hochkönigsburg
Nun wurde es aber langsam Zeit für unser Frühstück; also: Bank mit Tisch im Wald am
Straßenrand gesucht (und gefunden), Kocher raus, Kaffee aufgesetzt,
lecker was gegessen und weiter durchs mittlerweile richtig heiße Elsass.
Über den Col de Ste. Marie , den Col de la Schlucht , hauptsächlich auf der Route de Crêtes über den Grand Ballon ging es dann
bis zum kleinen Dörfchen Lutter kurz vor der Schweizer Grenze, wo wir dann letztendlich wieder ein nettes Hotel für die Nacht fanden.
So, wieder phantastische 259 km geschafft.
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23.08.2010
Nach einem diesmal guten Hotelfrühstück (die Nähe zur deutschen Grenze färbt wohl ab) haben wir erstmal die Trude beladen und .................... pünktlich zur Abfahrt: REGEN
Na gut, Regenpellen an und nix wie weg. Mitten duch den Wald (wohl ein alter Schmugglerpfad) ging es zum - völlig verlassen wirkenden - Schweizer Grenzübergang Lucelle und dann so schnell wie möglich Richtung Süden. Über Biel am Bieler See (wo wir endlich unsere Regenklamotten abstreifen konnten) über die "Route du Genevrex" zum Genfer See, den wir bei Chexbres erreichten; dann hart am Ufer lang bis Montreux, wo erst mal eine Pause anstand.
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So, da wir ja vor 2 Jahren von Martiny den "Großen St. Bernhard" genossen hatten, machen wir uns heute auf in Richtung "Mont Blanc". Über den Col de la Forclaz (hier begann der große Regen) und den Col des Montets ging es Richtung Chamonix
Klar, dass wir den Tunnel du Mont Blanc links liegen ließen, und uns auf tollen Serpentinenstraßen über Albertville und den Col de la Madelaine und später dann den Col du Télégraphe Richtung Briancon bewegten.
Als wir mal wieder eine Pause machten (der Regen hatte endlich aufgehört), sahen wir mit Schrecken, wie sich ein Zirkus aufmachte, vor uns auf unserer Route Richtung Tal zu bewegen. (5 Gespanne zu je 3 Fahrzeugen; vorne je ein LKW, dahinter ein großer Tiertransporter bzw. Wohnwagen und dahinter dann noch ein Trailer mit Kleinbus oder ähnlich)
Als wir dann ca. 1/2 Std. später aufbrachen, erreichten wir erwartungsgemäß nach kurzer Zeit schon eine Riesenautoschlange, die sich max. im Schritttempo den Berg runter quälte. Nix wie dran vorbei, und als wir dann endlich direkt hinter den Zirkuswagen waren, hatten die uns schon bemerkt, hielten kurz an und winkten uns vorbei (Danke nochmals).
So, nun noch über den Col du Galibier und den Col du Lautaret;
dann ist dieser Tag auch geschafft und wir können uns nach immerhin 283 km in einem sehr schönen (allerdings auch nicht billigem) Hotel kurz vor Briancon erholen.
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So, ab jetzt gabs erst mal nur noch Sonne.
Einmal noch durch das Verkehrschaos von Briancon und dann auf der Route des grandes Alpes (die teilweise identisch ist mit der Route Napoleon) steil rauf zum Col de Izoard
weiter über den Col de Valbelle zum Col de Vars
und dann ab Richtung Barcelonnette
Von dort (nach einer kleinen Stärkung) dann weiter zum Col de la Cayolle den der ADAC als recht schmal bezeichnet; absolut recht hat er; teils 1-spurig aber schööööön.
Dann durch einige Schluchten auf zum nächsten Nachtquartier, aber, wo? Wir folgten einem Schild, dass uns eine Unterkunft verhieß steil den Berg hinauf bis Castellet-lès-Sausses, aber nix war dort (nur eine fantastische Aussicht)
und so fuhren wir dann bis Entrevaux, wo wir dann endlich fündig wurden
Heute waren es zwar "nur" 212 km, aber die hatten es in sich.
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So, weiter gehts, aber erst mal wieder etwas nördlich, den da wartet noch eine Schlucht aus zuerst gelben und dann roten Felsen auf uns:
weiter über den Col de la Couillole und den Col St. Martin
und dann frisch gestärkt weiter über die Turinipassstraße zum Col de Turini, wo wir uns dann erst mal für 2 Nächte einmieteten
Hier noch was zum "Zähnelangmachen" (übrigens einer der spektakulärsten Stellen der Ralley Monte Carlo)
Wir lassen nach; nur 125 km heute, aber dennoch rechtschaffen müde.
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Heute wollen wir ans Meer, genauer gesagt; nach Italien:
Also leichtes Sturmgepäck (Badezeugs) aufgepackt und ungewohnt beschwingt die Serpentinen runter Richtung Ventimiglia
Dazu gehts erst mal Richtung Sospel über den Col de l' Ablé. Auf der Strecke liegt die absolut sehenswerte Kapelle "Notre Dame de la Menour"
weiter über den Col de Vescavo und schon sind wir da:
Wie erwartet; Chaos pur, daher nix wie weiter Richtung Menton und dann der Küste lang weiter über Monaco (Monte Carlo) und Nizza bis Cannes.
Aufgrund "höherer" Weisung muß ich einen Abstecher in die Parfümstadt Grasse machen; eine der hässlichsten und chaotischsten Orte, die ich bisher kennen lernen durfte; also nix wie zurück - wie üblich auf der "schönen" Route - zu unserem Hotel, wo wir dann bei einem tollen Sonnenuntergang unser Abendbrot genossen.
Und wieder 254km mehr auf der Uhr
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Wir brechen recht frühzeitig auf, denn die Sonne knallt schon kräfig und wir haben heute einiges vor. Selbst als sich ein paar Eingeborene vor uns auf der Straße zusammenrotten, lassen wir uns nicht beirren und fahren todesmutig mitten hindurch.
Da wir die Küstenstraße ja schon abgefahren sind, nehmen wir heute erst einmal die Route über den la Cabanette, den Col St. Roch und den Col de Nice, dann ein Stück Autobahn (incl. 1x verfahren) und stoßen dann hinter Cannes wieder auf die Küstenstraße. Hier werden mit einem fantastischen Ausblick belohnt:
Zwischenzeitlich entdecken wir dann auch im Esterelgebirge die berühmten Kugelhäuser "Palais Bulles" von Pierre Cardin:
Es ist zwar noch früh, aber wir entdecken ein Hotel direkt am Wasser in dieser tollen Gegend und das noch einigermaßen bezahlbar; dort mieten wir uns wieder für 2 Nächte ein; danach gehts erstmal an den (fast Privat-)Strand:
Da der Abend gerade erst angebrochen ist machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Saint-Raphaël; unterwegs kommen wir dabei am Square General Dwight D. Eisenhower vorbei.
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29.08.2010
Heute ist also wieder "Tagesausflugtag" mit leichtem Gepäck. Da wir gestern ja Saint-Raphaël schon abgehakt hatten, können wir es heute großräumig umfahren und danach wieder auf die Küstenstraße stoßen. Über Saint Maxime ging es nach Saint Tropez, wo wir es uns am Hafen gemütlich machten zum "Leute gucken"
Aber wir sind ja schließlich nicht zum Vergnügen hier; rauf aufs Mopped und weiter "go west". Im Laufe einer wunderbaren Rundfahrt durch das Hinterland von St. Tropez fanden wir Straßen und Plätze, die man nicht beschreiben kann, die muß man einfach "erfahren":
Der Rückweg zu unserem Hotel mit Strand geht wider der Küste lang und bietet wieder einiges, was uns auf der Hinfahrt erst gar nicht aufgefallen war:
und abends noch mal an den Strand
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: fantatische 155km liegen hinter uns.
Weiter gehts; zwar wollen wir westwärts, aber nicht fanatisch, also zuerst noch mal zurück durch das fantastische Esterelgebirge,
dass uns irgendwie nicht loslässt und dann ab auf die Autobahn Richtung Toulon. Kurz vor Toulon dann Richtung Hyères und dann weiter auf die Halbinsel Giens, ein Bade- / Tauch- / Kitesurf- / etc.- Paradies
Nach einem kurzen Zwischenstopp am Stadtstrand von Toulon ging es dann weiter quer durch Toulon (muss man aber nicht haben)
bis Cassis, wo wir ein schönes Hotel fanden und den Abend bei leckerem Meeresgetier ausklingen ließen.
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Nach einer ausgedehnten Stadtrundfahrt (nicht so ganz freiwillig) durften Trude und ich direkt an der Brücke vor dem Papstpalast im Schatten parken, während Marianne sich aufmachte, die historischen Gemäuer zu erkunden.
Übernachtet haben wir dann mal wieder in einem alten herrschaftlichen Privat-Landhaus der Gruppe: Chambres d´Hotes (nicht billig, aber immer preiswert und einfach etwas Besonderes) in der Nähe des Pont du Gard bei Remoulins.
Nach den heutigen 247km haben wir uns dieses Luxuszimmer redlich verdient.
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Heute morgen hätten wir sehr gerne (den/die/das?) Pont du Gard besichtigt, aber mal wieder das alte Problem:
Riesenparkplatz weit außerhalb, und Eintrittspreise jenseits von gut und böse; selbst auf Schleichwegen war nicht dranzukommen, so dass wir eben verzichteten und uns dann doch lieber schnell auf den Weg Richtung Pyrenäen machten.
Bei Fournes auf die Autobahn (La Languedocienne ) bis Sigean, dort runter und über Land grobe Richtung Andorra
Auf herrlichen kleinen Straßen ging es bei traumhaftem Wetter durch einzigartige Landschaften bis ...............
............. Trude plötzlich meinte, mal eben bei ca. 60 km/h ihren linken Spiegel abwerfen zu müssen.
Das Gewinde (M10) war ohne Vorwarnung direkt über der Kontermutter glatt weggebrochen. Also anhalten, Spiegel wieder einfangen, staunen, rechten Speigel nach links ummontieren und weiterfahren.
Als nächstes kam die Schlucht von Galamus
Übernachtet (und sehr gut gegessen) haben wir dann in einem kleinen Hotel (mit einem schönen Außenpool, den wir auch noch gut ausnutzten) kurz hinter Saint-Paul-de-Fenouillet nach heute immerhin 288km.
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Los aufstehen, das (Wald-)Frühstück ruft:
unser nächstes Zwischenziel ist die Schlucht de Saint Georges, und dann durch diverse Täler über diverse Berge mitten durch das Wintersportgebiet von Font-Romeu vorbei am riesigen Solarschmelzofen immer weiter auf Andorra zu
Dummerweise gibt es hier fast alles, nur keine offenen Tankstellen; also ist erstmal "kleine Schleichfahrt" angesagt und statt der Serpentinen der Tunnel nach Andorra. Mit Schweißperlen auf der Stirn ziehen wir an der Schlage vor der Grenze vorbei, tasten uns durch den nächsten Ort und finden dann kurz hinter dem Ortsausgang eine Riesentankstation (geschätzte 50 Zapfsäulen, brechend voll). Als wir endlich dran sind - der Tacho zeigt gut 150 Meilen, und Trude hat noch nicht gebockt - stoppt die Zapfpistole nach ca. 7 Litern; nein, kein himmlisches Wunder, sondern ein Ausfall des Zentralrechners der Anlage; toll, wieder warten.
Nachdem wir endlich voll sind - für knapp 1 € / Liter - , geht es ab in den Ort, Kaffee fassen (es ist zwischenzeitlich recht dunkel und arschkalt geworden). Trude parkt gerade vor einem Motorradzubehörladen, als sich die Schleusen des Himmels öffnen und so ein Wolkenbruch herunterkommt, dass die Straßen zu Wildbächen mutieren.
Die Zeit des großen Regens vertreiben wir uns dann damit, die (superhilfsbereiten) Jungs vom Moppedladen ein zumindest annähernd passendes Adapterstück für Trudes Spiegel in den Tiefen ihrer Ersatzteil- und Restekisten suchen und auch finden zu lassen, so dass wir dann nach über 2 Stunden endlich wieder mit 2 Spiegeln weiter konnten.
Da nur in Richtung Frankreich blauer Himmel zu ahnen ist, verkneifen wir uns die Tour durch den restlichen Teil von Andorra (kennen wir ja schon von vor 2 Jahren) und starten durch Richtung Ax-les-Thermes, weiter über den Col de Chioula und dann auf schönen kleinen Straßen bis in die Nähe von Boussenac, wo wir (wieder in einer Privatunterkunft der Chambres d´Hotes Gruppe) eine malerisch gelegene Hütte zur Übernachtung fanden. (Frühstück war auch OK)
Und trotz der langen Regen-Zwangspause haben wir herrliche 248km genossen.
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GO WEST
Von Boussenac über den Col de Port nach Massat, über den (kleinen) Col de Portet, (mit einem kleinen Abstecher zum Col de Roux - leicht verfahren - ), den Col de Portet d´Aspet, und den Col de Mente bis Saint-Béat, und von dort aus südwärts durch den über 5km langen Tunnel von Vielha bis El Pont de Suert
Da uns dort aber keine der Übernachtungsmöglichkeiten zusagte, mieteten wir kurzerhand für 2 Tage/ Nächte einen Bungalow auf dem Campingplatz Baliera an.
natürlich mit Selbstverpflegung
Heute waren es mal wieder "nur" 215km.
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Dann beginnt die Rundfahrt; ich meine, die Bilder sprechen für sich:
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05.09.2010
Bei einer Pause entdeckten wir im Wasser eines Gebirgsbaches eine ca. 1m lange Schlange, die immer wieder versuchte, sich unseren Fotografierversuchen durch Flucht unter Wasser zu entziehen
Ab hier gehts wieder hoch ins Gebirge und wir entscheiden uns für die Strecke über den Col d'Aspin und dann weiter über den Col du Tourmalet Richtung Luz-Saint-Sauveur
Plötzlich taucht etwas in meinem Blickfeld auf:
88.888,9 Meilen, das entspricht 143.023 km, brave alte Tante Trude
kurz hinter Luz-Saint-Sauveur plötzlich ein Menschenauflauf an einer Brücke. Als wir uns nähern, sehen wir auch warum:
Bungee jumping ist angesagt.
Eigentlich wollten wir heute ja noch den Cirque de Troumouse machen, aber der Sprit wurde langsam knapp, so dass wir - nachdem wir nochmal in die Stadt zurück zum tanken mussten - uns dann doch in Gedre (nach 259km) ein Hotel suchten.
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06.09.2010
Augen auf ...................... Augen schnell wieder zu, es regnet.
Während wir das Ende des Regens abwarten (ca. 1 Std.) sehen wir, dass sich auf der Straße vor unserem Hotel Kolonnen von Reisebussen Richtung Cirque de Troumouse schieben, so dass uns die Lust ergeht, uns da einzureihen. Stattdessen starten wir direkt Richtung Lourdes, wo uns dann das nächste Verkehrschaos (voraussehbar) erwartet.
Weiter gehts nordwärts auf schönen Landstraßen über Tarbes, Auch, Montauban bis hin zu den Aveyron-Schluchten, wo wir dann im schönsten Ort der ganzen Gegend, in Najac, ein Hotel beziehen.
Nach einem leckeren Abendessen im Unterdorf erwischt uns dann mitten in der Nacht auf dem Heimweg ins Hotel ein Wolkenbruch, der den ganzen Ort trotz der steilen Straßen ca. 10cm unter Wasser setzt, so dass wir gegen den Strom bergauf zum Hotel schwimmen mussten. So nass waren wir schon lange nicht mehr, aber das sollte sich noch ändern.
Ach so, unsere Tagesleistung heute: 313km
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07.09.2010
Es regnet nicht mehr,
aber irgendwie trauen wir der Sache nicht, der Wetterbericht kündigt ein Unwetter an, das von Südwest auf uns zuzieht, also schnell die Trude aufrödeln und ab gehts.
Wir schaffen es auch, die kleinen engen Straßen runter von Najac bis Villefranche-de-Rouergue trocken hinter uns zu bringen, dann - kurz hinter Villeneuve erwischt uns der Weltuntergang (zumindest ein Ausläufer davon). Regentropfen wie Golfbälle, ca. 10cm hoch das Wasser auf den Straßen und weit und breit nix zum unterstellen bis wir endlich irgendwann eine Autowaschanlage entdecken. Die ist logischerweise leer bei dem Wetter, also mitten rein und erst mal unterstellen. Aber wir müssen weiter, und so gehts abwechselnd zwischen ganz nass, etwas nass und fast trocken über Figeac, Aurillac und Auvergne bis Clermont-Ferrand, wo wir uns ein Zimmer in einem Plastikhotel gönnen (es gab sonst nicht vernünftiges, alles andere war belegt.)
Und trotz des Wetters, wieder 304km näher an zu Hause
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08.09.2010
Heute ist wie gestern, 75% Regen, aber wir müssen da durch. Und zwar bis Montigny le Roi, wo wir uns im Hotel Moderne zum Abschluß noch ein Luxuszimmer - und Trude einen trockenen Garagenplatz neben 9 Polizeimotorrädern - gegönnt haben.
Und wieder 406km geschafft.
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09.09.2010
Fast hätte es geklappt, Abfahrt bei Sonnenschein, die schwarzen Wolken drohen zwar, aber sind noch weit hinter uns. In Louxemburg ist es mal wieder Zeit zu tanken (und zu essen). Wir sitzen kaum im Restaurant der Autobahnraststätte, als die Wolken uns eingeholt haben und der Himmel seine Schleusen öffnet.
Kein Problem, wir lagen mit unserer Zeitplanung im grünen Bereich, so dass wir in Ruhe abwarten konnten, bis die Sonne wieder da war.
Ab in die Eifel, und wir kommen dann (trotz Baustellen und Umleitungen) so gut voran, dass wir den Regen schnell wieder eingeholt haben. Abwarten hilft diesmal nicht, und somit dürfen wir, bis wir kurz vor Köln die Wolken wieder überholt haben, "unter Wasser" trudeln.
Ab da wars trocken, und nach heute 480km hat die Heimat uns wieder.
(laut Excel waren es insgesamt 5.533km, tolle km, schöne km)