******* 4.472 km *******
Ihr habt´s ja nicht anders gewollt
Na
gut, dann fang ich am besten mal einfach von vorne an:
Sonntag, der 10.7.05, 10:00 Uhr, Trude (VS 1400, US-Modell, Bj. 1992, 4-Gang,
aktuell ca. 80.000 km auf der Uhr) ist für 3 Wochen Urlaub gepackt (70 Liter
-Rolle, 2 extrabreite Packtaschen und Tankrucksack), ich bin mit den Nerven
fertig, das Wetter ist super, alles aufsitzen (Marianne und ich) und los geht's
über die A3 bis Wiesbaden.
Soweit alles klar, das 1. Ziel ist ein Besuch bei Freunden in der Nähe Stuttgarts, und von jetzt an soll's nur noch über Landstraßen gehen.
Plötzlich: komische Schleifgeräusche hinten bei Bodenwellen; SCH.... , die beiden Nummernschildbefestigungsschrauben haben mir 2 neue Rillen (ca. 1,5 mm tief) ins Hinterradprofil geschnitten. Also die nächste Tanke aufsuchen und um Bolzenschneider betteln um die ca. 20 mm überstehenden Gewinde abzukneifen; denkste, erst die 4. Tanke hatte wenigstens ne Kombizange, mit der ich die Dinger dann abbrechen konnte.
Nun
weiter gemütlich am Rhein lang über Worms etc. Richtung Pforzheim
(Falls Euch die Bilder zu klein sein
sollten, einfach anklicken, die wachsen
dann noch )
Kurz vorm Ziel wieder son Schleifgeräusch: Es stellte sich heraus, dass die
Nummernschild- und Rücklichtbefestigung - an der auch der Gepäckträger
verschraubt ist - durch die vorangegangene Aktion oben unterm Fender
weggebrochen war; kein Problem, das ganze Gerödel mit nem Spanngurt hochgebunden
und ein Stück Holz zwischen Fender und Gepäckträger geklemmt; hält immer noch.
Dann endlich am Ziel angekommen, Mopped abgepackt, rein damit in die Garage und
....................... ein Wolkenbruch (Schwein gehabt)
Am nächsten morgen ging's dann quer durch den Schwarzwald über wundervolle
kleine Nebenstraßen Richtung Bodensee, aber so in Höhe Schluchsee hat's uns dann
erwischt: Eine schwarze Wolke tauchte auf und entschloss sich, sich genau über
uns auszuregnen. (Regenzeug war natürlich gut verpackt, und es war ja auch nur
ne einzelne kleine Wolke.)
Was wir aber nicht wussten, war, dass da irgend jemand mit ner Fernsteuerung
gestanden haben musste, der diese Sch...-Wolke immer wieder zielgenau über uns
gelenkt hat, egal, welche Haken wir auch schlugen.
Egal, weiter durch die Schweiz über Schaffhausen bis in die erste deutsche
Stadt: Stockach am Bodensee, Hotel gesucht, abgerödelt, nasse Klamotten runter
und dann erst mal 30 km dauerduschen.
Dienstag morgen, die Sonne lacht, und weiter geht's hart am Bodenseeufer lang
(teils über Feldwege) Richtung österreichische Grenze
Dann dort nen netten Biker getroffen, der uns nen Schleichweg gezeigt hat, um
Richtung Bregenzer Wald zu kommen, ohne uns durch die Innenstadt von Dornbirn zu
stauen (Danke noch mal)
Taucht doch da plötzlich mitten im Bregenzer Wald (übrigens ne super
Moppedstrecke) rechts im Augenwinkel ein Forellenteich auf; Anker raus,
hinfahren und uns den Bauch voll leckere Fische schlagen, war eins.
Dann weiter über die herrlichsten (Serpentinen-)Straßen über den Arlbergpass und
durch diverse Tunnel über Warth, Lech , Zürs, St. Anton etc. - (Dabei ist es
immer wieder faszinierend und erschreckend, im Sommer zu sehen, welche steilen
Hänge man sich so im Winter auf 2 schmalen glattgewachsten Bretten
runtergestürzt hat.)
- immer schön neben der Autobahn bis Landeck
Hinter Landeck war ich dann zu blöd, die Nebenstraße Richtung Pitztal zu finden,
und auf die Alternative, die (mautpflichtige) Autobahn zu gehen, hab ich mich
geweigert; also rechts ab ins nächste Tal Richtung Serfaus, aber nur bis Fleiß,
dann links hoch auf die Pillerhöhe, Superstrecke; oben ein tolles Bikerhotel
gefunden, den "Wiesejaggl", dort übernachtet und am nächsten Morgen - wie ab
jetzt immer - bei strahlendem Sonnenschein runter ins Pitztal, aber nicht ganz
runter, denn der Wirt hatte uns einen Schleichweg beschrieben, der parallel zum
Inntal übern Berg direkt ins Ötztal führte (steil und schmal aber geteert)
Dann das Ötztal hoch über Sölden nach Obergurgel, dort etwas in Nostalgie
geschwärmt (die Nederhütte, in der ich auch schon einige Tässchen geleert hatte,
war leider geschlossen), also mit dem Sessel hoch auf die "Hohe Mut" (so die
schwärzeste Skipiste, die ich in Erinnerung habe); dort was gegessen und wieder
runter.
Zurück nach Hochgurgel und dann das Timmelsjoch rauf.
Auf der anderen Seite wieder runter bis Meran (tolle Streckenführung -
Serpentinenschwingen im X/4-Takt)
Ab da war's dann nur noch heiß, also erst mal Lederjacke gegen Kutte und Jethelm
gegen Braincap getauscht, dann ging's so einigermaßen.
Im Süden
Also, wie gesagt, vom Timmelsjoch in brüllender Hitze runtergewedelt bis Meran,
dort erst mal „Sommer befohlen“ und dann die nächsten Berge und Pässe hoch
Richtung „Madonna de Campiglio“. Wir hatten diese Strecke vor Jahren mal im
Winter mit dem (allradgetriebenen) Auto gemacht; daher wussten wir, was uns
erwartete: Traumhafte Landschaften, tiefgrüne Seen, engste Kehren, steile
Anstiege und verzwickte Ortsdurchfahrten; aber wir wollten es ja so!
Kurz vor Madonna stand dann die nächste Übernachtung an. Also rasch ein
„günstiges“ Hotel gesucht, geduscht, gut gegessen und ausgiebig gepennt; am
nächsten Morgen (13.07.05) frisch gestärkt weiter.
In Madonna kurze Pause, um festzustellen, dass hier im Sommer genau so viel
Touristen wie im Winter rumturnen, nur leichter bekleidet; egal, weiter geht’s
Richtung Idrosee
Den einmal (fast) umrundet und dann die kleine Straße wieder gefunden, die ihn
mit dem Gardasee verbindet. Die war schon vor über 20 Jahren mit dem Auto der
reine Horror: eng, steil, und 180° - Kehren, so breit wie ein mittelgroßer
Esstisch; aber landschaftlich einfach fantastisch
Nicht ohne einiges von den Absätzen abzuschleifen, haben wir es dann aber doch
bis Gargnano geschafft; und gleich ging's weiter das westliche Gardaseeufer hoch
bis Riva.
Von dort nach einer kurzen Verschnaufpause quer durch Riva durch, ab in die
Berge und über etliche Serpentinen hoch zum Ledrosee:
Campingzeugs ausgepackt, Zelt aufgebaut, geduscht, gegessen, getrunken, gepennt.
(Nein, die Stühle hatten wir nicht
auch noch mit, die hat uns ein netter holländischer Platznachbar geliehen)
Am nächsten Morgen alles wieder eingepackt, geschwitzt wie ein Schwein, also
schnell noch mal ab in den See zum abkühlen
( ! Wasser ca. 24° ! )
(Sorry, aber die Badehose war leider schon verpackt)
So, alles aufsitzen, „gentlemen start your engines“, denn heute ist das Ostufer
des Gardasees dran.
Danach dann gleich (nach einem ausgiebigen Mittagessen in einem kleinen
Landgasthof) ab Richtung Verona (Meine Regierung will immer alte Steine mit
historischem Hintergrund sehen)
Von nun an ging's erstmal nur noch bergab (sowohl im landschaftlich, als auch im
übertragenen Sinn). Ab Verona nur noch Stau. Unseren ursprünglichen Plan, gegen
Abend in Venedig anzukommen und, - wie vor etlichen Jahren -, Venedig bei Nacht
zu genießen (wirklich zu empfehlen), haben wir dann schnell aufgegeben. Nachdem
wir es auf Um- und Schleichwegen bis hinter Treviso geschafft hatten, wurde es
dringend Zeit, uns was zum duschen und pennen zu suchen. Mein morgens noch
frisches weißes T-Shirt war durch die Abgase der anderen Verkehrs- und
Stauteilnehmer schwarz und unsere Haut auch irgendwie rapide nachgedunkelt. Da
auf die Schnelle nichts anderes zu finden war, mussten wir ein flatschneues
4-Sterne Hotel nehmen; Zimmer Top, aber Service, Personal, Frühstück unter aller
Sau, dafür aber 84 € pro Nacht, wir waren begeistert. Auf das angebotene
Abendessen haben wir mit Hinblick auf die in der Karte ausgewiesenen Preise und
anheilmende Kantinenatmosphäre im Hotelrestaurant dann doch lieber verzichtet.
Nix wie weg hier und dann doch lieber gleich auf die Autobahn Richtung Triest.
Doch, ……………………………………………….. heute ist Samstag, Hauptreisetag der niederländischen
Wohnwagengespanne. Der Stau begann dann so ca. 25 km vor Triest; zum Glück hat
man ja ein schmales Mopped, so dass wir uns die ganze Strecke in brütender Hitze
durchschlängeln konnten (das nächste T-Shirt wechselte die Farbe). Kurz vor
Triest runter von der Bahn und auf der Uferstraße quer durch Triest
Weiter am Ufer lang Richtung slowenische Grenze.
So, Italien (zumindest was den Adria-Raum anbetrifft, das Land der Abzocker und
Straßenräuber) liegt hinter uns. Über herrliche kleine Straßen geht’s hart am
Ufer lang Richtung Piran (ein malerisches kleines Hafenstädtchen) Vorher noch
schnell getankt (Super 1,01 €, Zigaretten 2,00 €) und was gegessen. Reichlich,
lecker und billig; so kenn ich’s, so mag ich’s, nicht wie in Sch…..-Italien) So,
nun noch schnell über die Grenze nach Kroatien, und ab auf die westliche
istrische Küstenstrasse Richtung Süden; schnell noch eine Schleife um den
Limski-Fjord,
und
wir erreichen am frühen Nachmittag unser nächstes Ziel: Rovinj.
Da wir hier so 2-3-5 Tage bleiben wollen, machen wir uns auf die Suche nach
einem netten bezahlbaren Appartement. Endlich mal nicht mehr jeden Abend das
ganze Gepäck auseinanderrupfen, gleichmäßig im ganzen Zimmer auf dem Boden
verteilen und am nächsten Morgen alles wieder transportfähig verstauen; einfach
mal ne Basisstation für ausgiebige Ausflüge ohne Gepäck in Landesinnere haben,
das wäre unser Traum.
Nach ersten anfänglichen Misserfolgen werden wir dann doch fündig, und ziehen
auch gleich das große Los: toll gelegen, ufernah, 2 Schlafzimmer, Wohnraum,
Esszimmer, Küche, Bad, Terrasse (auch zum Moppedparken), Garten etc. für 40 €
die Nacht.
Übrigens, Trude darf mit an den Strand
Fast wie zu hause
Bei unserem Gastgeber Zlatko hatten wir direkt Familienanschluss gefunden.
Nachdem wir die Trude abgerödelt und das Gepäck gleichmäßig im Appartement
verteilt hatten, gab’s erst mal Bier und Wasser zum abkühlen. Unsere Frage nach
dem aktuellen Wechselkurs und wo man den tauschen und was essen könne, führte
gleich dazu, dass er – ohne Widerspruch zu dulden – den Grillkamin anfeuerte und
uns eine fantastische Grillplatte servierte. Okay, an dem Abend gingen dann noch
einige Pullen Bier drauf, aber man muss sich ja schließlich auch erst mal
vernünftig kennen lernen.
So, nun hatten wir also unser Basislager; tägliche Ausflüge ins Innere und
Äußere der Halbinsel Istrien waren dann die logische Folge daraus.
Zlatko (Lkw-Fahrer mit eigenem Truck) war natürlich der beste Tippgeber, wenn es
um lohnende Ziele und die besten Wege dorthin ging. (Übrigens, er ist
Apnoe-Taucher – 25 m runter ohne Flasche, dann 2 min Aufenthalt und wieder hoch,
Wahnsinn)
Hier mal die Kurzfassung einiger Tagestouren:
Westküste runter (hart an der Küste lang) bis in die äußerste Spitze noch
unterhalb von Pula:
Fahrt nach Fazana und von dort Bootsrundfahrt um die Brijuni-Inseln (ehemalige
Privatinseln des jugoslawischen Ex-Diktators Tito)
Ausflug zu den im Inneren der Halbinsel jeweils
nur über enge Serpentinenstraßen erreichbaren, auf Bergspitzen gelegenen uralten
Orten Groznian (Künstlerdorf, jedes Haus eine Galerie)
und Motovun- historische alte Stadt
und Zentrum eines ergiebigen
Trüffelfundgebietes
Tagesfahrt Richtung Rieka; aber nicht durch den neuen 5,3 km langen Ucka-Tunnel,
sondern über die alte Pass-Straße. Ganz oben, nach etlichen engen und steilen
Kehren, erwartete uns ein fantastisch gelegenes Restaurant (Bärensteaks dort
gegessen) und auf der Abfahrt die andere Seite runter ein wahnsinniges Panorama
mit Blick über die komplette Kvaerner Bucht
Dann weiter über Opatja die Ostküste Istrien runter bis zu einem Fjord gegenüber
der Insel Cres.
und von da durchs Landesinnere zurück zur Basisstation.
Wer Fisch und anderes Meeresgetier mag, ist dort besten aufgehoben; im Ford wird
alles unter natürlichen Bedingungen gezüchtet, gefangen und serviert, was gut,
lecker und anderswo schweineteuer ist.
Na ja, und abends, nach getaner Arbeit wollte Trude natürlich auch immer mal
wieder an den Strand (Felsküste)
Was uns im Landesinneren immer wieder positiv auffiel, waren diese komischen
weiß gekleideten Männer am Straßenrand, die immer sofort freundlich winkten,
sobald sie uns heranfahren sahen. Und da sie immer so herrlich knusprig braun
gegrilltes „Schwein am Stiel“ neben sich hatten, konnten wir ihnen auch schlecht
ihren Wunsch abschlagen, anzuhalten und zu probieren;
Und das, obwohl unser Zlatko ein begnadeter Koch war und uns abends oft mit
selbstgegrillten / -gebratenen / -gekochten Spezialitäten überraschte.
Halbzeitpause vorüber
Puh, der halbe Urlaub ist endlich geschafft.
Auch die schönsten 2-3-5 Tage Ausspannen sind einmal zu Ende, auch wenn’s dann
doch erst nach 9 Übernachtungen ist.
Wie gesagt, wir mussten ja zwangsläufig jeden dieser herrlichen Tage mit Trude
auf die Straße, da sich unser Zlatko nur so (und mit Gewalt) davon abhalten
ließ, mein armes Mopped zu zerlegen und die Einzelteile einem befreundeten
Lacker in die Hand zu drücken, der nur darauf wartete, nur gegen Erstattung der
Lackkosten Trude ein neues Kleid zu verpassen. (Aber wir wollten ja fahrn,
fahrn, fahrn, fahrn, fahrn, fahrn, ……………..).
Apropos Fahren: Leute, fahrt lieber nicht nach Kroatien, wenn Ihr …….
- es nicht mögt, auch mal ohne Helm zu fahren, und trotzdem nett von der
Staatsgewalt gegrüßt zu werden
- durchgezogene Linien für unüberwindbare Hindernisse haltet
- die Zahl in der Mitte dieser runden weißen Verkehrsschilder mit rotem Rand
nicht nur für die Angabe des zulässigen Höchstalters von Wohnwagengespannfahrern
haltet
- ernsthaft glaubt, Durchfahrverbotsschilder hätten – neben der Warnung vor
Schotterpisten – auch noch eine andere Bedeutung
- das Gefühl nicht kennen lernen wollt, wie es ist, wenn man, nachdem man eine
von einem Wohnmobil angeführte Schlange im Überholverbotsbereich mit höchstens
dem Doppelten der zulässigen Geschwindigkeit geschlabbert, und dabei im
Augenwinkel einen versteckten Kontrollposten entdeckt hat, 200 m weiter vom
Anhalteposten rausgewunken wird, und dann, nachdem man die einzige Frage, ob
„alles OK“ sei, wahrheitsgemäß mit „Ja, alles bestens“ beantwortet hat, mit den
Worten: „Na, dann weiterhin gute Fahrt und schönen Urlaub“ verabschiedet wird.
Aber weiter jetzt, nicht ablenken lassen: Nach einem letzen tollen – wieder von
Zlatko kreierten – Abendessen, hieß es dann am Montagmorgen, den 25.07.05
leider:
Zeugs zusammenpacken, Trude aufrödeln, Abschied nehmen.
Einmal diagonal durch die Istrische Halbinsel und dann kurz vor Rieka die
slowenische Grenze angesteuert, Rest- „Kunas“ (kroatische Währung) gegen
slowenisches Geld (hab den Namen vergessen, die nehmen sowieso lieber Euros)
getauscht, und nördlich ab hoch in die Berge.
Das erste Ziel, das wir über wunderschön geschwungene Landstraßen mitten durch
tolle Landschaften ansteuerten, war die Tropfsteinhöhle Scocjanske Jame bei
Divica, ein absolutes MUSS, wenn man schon mal in der Gegend ist. Gut 120 m
hoch, unten ein reißender Fluss, und ca. 50 m darüber eine schmale Brücke. Super
Steinformationen, aber eine elende Kletterei, bis man wieder das Tageslicht
erreicht; lohnt sich aber trotzdem.
Weiter geht’s über Schleichwege in Richtung Postojna (die weltberühmte große
Grotte dort schenken wir uns, da wir sie schon kennen) und langsam nach der
nächsten Übernachtungsmöglichkeit gesucht. Die Hotels in der Umbebung könnt Ihr
alle vergessen, aber wir fanden dann versteckt im Wald ein netten Campingplatz.
Da wir keine Lust hatten, unser Zelt aufzubauen, mieteten wir für eine Nacht
eine kleine Hütte, 4 Betten, 2 Räume - einer unten, einer oben, Wendeltreppe,
kleines Duschbad. Für uns vollkommen ausreichend, und Trude konnte auch trocken
unterkommen.
Das Nebenhäuschen war auch mit zwei deutschen Bikern belegt, so dass sich beim
(guten und preiswerten) Abendessen im Platzrestaurant reichlich Gelegenheit zu
Benzingesprächen und Erfahrungsaustausch ergab. (Am nächsten Morgen trafen wir
dort übrigens noch 2 Biker aus Berlin, die gerade mit ihren Moppeds auf dem
Rückweg von Istanbul waren, RESPEKT)
Nach dem Frühstück ging’s dann über kleinste Straßen weiter zum weltberühmten
Schloss Predjamski Grad, eine vor ein weit verzweigtes Höhlensystem vorgebaute
Burg. Absolut sehenswert und immer einen Umweg wert.
So,
nun aber schnell weiter, die Berge warten schon.
Über Idrija, Tolmin, Kobarid, ging es dann durch traumhafte Landschaften
(Nationalpark) Richtung Villach,
bis uns wir uns dann in Bovec entschlossen, doch den Vrsic-Pass nach Kranjska
Gora zu nehmen. Herrlich enge Serpentinen raufwärts, BMW-Kuh abgehängt. (Hubraum
und Drehmoment sind eben durch nichts zu ersetzen)
Oben angekommen tauchten dann auch die 2 weiteren Moppedpärchen auf, die wir auf
den letzten 50 km immer mal wieder getroffen hatten (eben auch die besagte
Gummikuh). Da es schon später Nachmittag war, und ganz oben eine bewirtschaftete
Hütte lag, die auch Zimmer zu vermieten hatte, entschlossen wir uns spontan,
dort zu übernachten.
Aber:
Der
erste Schock: Die sanitären Einrichtungen bestanden aus 3 Waschbecken und einem
Gemeinschaftsklo auf dem Flur; Dusche = 0. Dann das endgültige KO, das Schild
auf dem Flur: „Die Zimmer sind bis spätestens 9:00 Uhr zu räumen.“
Also dann doch lieber den Pass auf der anderen Seite schnell wieder runter;
insbesondere auch deshalb, weil uns einer der anderen Biker verraten hatte, dass
die Kehren auf der Nordseite noch enger und steiler und sogar teilweise noch mit
Kopfsteinpflaster waren. (Aktuell wussten wir ja, dass die Straßen trocken
waren, aber morgen früh ???? )
Unten gut angekommen machten wir uns gleich auf die Suche nach einem
Nachtquartier, und dann endlich – nur 2 km vor der italienischen Grenze – wurden
wir auch fündig. Tolles Appartement, nette Leute und Superservice für kleine
Euros.
Endspurt
Der Kreis schließt sich
Donnerstag, den 28.07.05 morgens nach einem ausgiebigen Frühstück unsererseits
auch die Trude noch schnell mal preisgünstig frühstücken lassen und schon sind
wir wieder in Italia.
Das nächste Ziel, das wir ansteuern wollen, ist Cortina d´Ampezzo; bis dahin
sind aber noch etliche Kurven zu nehmen und einige Berge zu erklimmen und kleine
Ortschaften zu durchfahren.
In Cortina mussten wir dann doch einen Abstecher zum ersten Hotel am Platze
machen,
um
dort festzustellen, dass das „Miramonti“, in dem wir vor Jahren auch mal eine
tolle Woche (im Winter) verbracht hatten, zwischenzeitlich zu einem Golfhotel
„verkommen“ ist (entsprechend albern gekleidete Figuren bevölkerten den
Hotelpark und betrachteten uns, die wir uns erdreisteten, dort eine Runde auf
dem Bike zu drehen, mit deutlichem Widerwillen bzw. Abscheu)
Doch irgendwie entschädigte uns das Panorama für alles:
Nun aber nix wie weiter Richtung Sella-Runde.
Der Weg dahin allein war schon ein Erlebnis für sich (schmal, steil, und leider
auch voll – sch….. Radfahrer, sch….. Reisebusse, sch….. Wohnmobile, sch…. Etc.)
So war es nicht verwunderlich, dass wir schon wieder einmal zeitmäßig nicht
schafften (genau wie 2 Jahre hintereinander im Winter auf Skiern) eine komplette
Runde an einem Stück zu drehen. Wir suchten uns daher die erfahrungsgemäß
schönste Route aus: Arraba => Corvara => Colfosco
und dann übers Grödnerjoch nach Wolkenstein
dann über St. Ulrich bis nach Lajon; dort in einem sehr netten Hotel mit sehr
gutem Service die müden Knochen zur Ruhe gebettet,
und am nächsten Morgen ab auf die alte Brennerstraße; eigentlich eine sehr
schöne Strecke, außer …………..
……. dass mir auf der österreichischen Seite fast 5 km lang ein Stück Sch… am
Hinterreifen klebte (stand irgendwas mit …darmerie drauf), aber ich fahr ja
grundsätzlich immer nur regelkonform.
Kurz vor Innsbruck dann links ab nach Axams, runter ins Sellraintal, hoch nach
Kühtai und dann ganz steil und kurvig wieder runter bis Haiming
(Wahnsinnsstrecke)
Apropos „Kühtai“, ist dieser Ort schon im Winter fast tote Hose mit einem sehr
„übersichtlichen“ Skigebiet, so ist er im Sommer fast ausgestorben; Rinder,
Pferde, Radfahrer und Wanderer laufen überall frei rum und kreuzen unverhofft
und planlos die Straßen.
Wieder unten im Inntal angelangt (s. o. der Kreis hat sich geschlossen), ging
auf der anderen Seite schnell wieder rauf Richtung Fernpass. Dann über Ehrwald,
am Zugspitzsee vorbei über Reutte nach „good old Germany“. In Füssen ein kurzer
Abstecher zu den Königsschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau – Japaner
bestaunen;
und
dann die „Romantische Straße“ (B XX) bis zu einem kleinen historischen Ort,
dessen Namen ich leider vergessen habe, wo dann unsere letzte Übernachtung fern
der Heimat stattfand.
Am nächsten Morgen (29.07.05) dann wieder weiter die „Romantische Straße“ lang
durchs Taubertal bis Wertheim
ab
dort den Main – und seine Schleifen – lang bis zum „Seeligenstädter Dreieck“, ab
auf die A3 und dann nur noch (natürlich nicht ohne noch einmal kurz nen nassen
Ar… zu kriegen, - denn man muß ja schließlich merken, dass man wieder in
Deutschland ist - ) ab Richtung Heimat.
Fortsetzung folgt (eventuell
nächstes Jahr)
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